Brandfrüherkennung bei Batteriestromspeichern?

Schwer beschädigtes Wohnhaus in Schönberg
Foto: Trittau Online

(uw) März 2025 – Batteriestromspeicher in Verbindung mit Photovoltaikanlagen sind inzwischen etabliert. Heute hat fast jede PV-Anlage für die Nutzung im Wohnhaus einen Batteriestromspeicher, in der Regel mit Lithium-Ionen-Akkus.
Leider hat es in der Vergangenheit einige Brände mit Teils sehr großen Schäden, bis hin zum Totalverlust des Gebäudes gegeben. Jüngstes Ereignis ist eine Explosion eines Einfamilienhauses in Schönberg / Schleswig-Holstein. Als Ursache wird der Batteriestromspeicher vom Fabrikat LG angenommen. Das Haus hat keinen Gasanschluss.
Im Oktober 2023 wurde ein Wohnhaus in Lauterbach-Wernges durch einen Batteriestromspeicher zerstört. Glücklicherweise wurden bei diesen schweren Fällen keine Menschen verletzt.
Die Zahl der Schadenfälle (mir bekannt < 100) ist zwar im Verhältnis der bis Ende 2024 installierten Batteriestromspeicher (Gemäß Statistik BSW 1,8 Mio) sehr gering, aber jeder Schaden ist für die Betroffenen einer zu viel!
Um bei Bränden Personenschaden durch Rauch und Feuer zu verhindern, werden u.a. für Wohngebäude Rauchwarnmelder vorgeschrieben. So ein RWM wird bei einem Defekt eines Speichers mit anschließendem Brand oder gar Explosion nicht immer zuverlässig und vor allem aber auch rechtzeitig warnen.
Solange bei den Batteriespeichern die Möglichkeit eines thermischen Durchgehens (Thermal Runaway) der Akkuzellen gegeben ist (an anderen Zelltypen, die sicherer sind, wird derzeit geforscht) und sehr viele Speicher im Bestand vorhanden sind, wäre zu überlegen, wie man eine Brandfrüherkennung herstellen kann.
Bevor es zu massiven Reaktionen einer Akkuzelle kommt, tritt in der Regel zuerst gasförmiges Elektrolyt aus. Dieses Gas ist giftig, kann aber auch im Raum zu einer explosionsfähige Atmosphäre führen. Bestandteile dieses Gases sind Kohlenstoffmonoxyd, Kohlenstoffdioxyd, organ. Produkte, Phosphoroxidfluorid und noch ein paar weitere Stoffe. Bei entsprechender Zündenergie (Zündfunke) kommt es zur Verpuffung oder Explosion.

Es müsste doch möglich sein, eins dieser Gase, die im Falle eines Defektes aus den Zellen austreten mit einem Gerät (wie ein Rauchmelder) zu detektieren und einen Alarm auszulösen, sodass die Bewohner gewarnt werden und im besten Fall eine Notabschaltung des Batteriespeichers bewirkt.
Mein erster Gedanke war, einen CO-Melder zu nutzen, wie er auch für Gasthermen oder Holzöfen in Wohnungen benutzt wird. CO, also Kohlenstoffmonoxid tritt
Im Zuge der Recherche zu diesem Artikel bin ich auf ein YouTube-Video aus Schweden  von „UtkikenRescue“ gestoßen, welches sich genau mit der Thematik beschäftig.
Mein erster Gedanke war, einen CO-Melder zu nutzen, wie er auch für Gasthermen oder Holzöfen in Wohnungen benutzt wird. Ein Rauchwarnmelder erschein mir nicht „empfindlich“ genug. Schaut man sich die Versuchsergebnisse von PerOla Malmquist (UtkikenRescue) an, sieht man, dass selbst ein CO-Melder mit 10 ppm noch relativ spät alarmiert. Ein Melder für den Wohnbereich schlägt ab ungefähr 30 bis 50 ppm Alarm, je nach Modell und Hersteller.
Für die Brandfrüherkennung eignen sich offenbar s. g. Li-Ion Tamer Sensoren.
Ein Anbieter solcher Sensoren ist nach meinen Recherchen die Fa. Honewell.

Ich weiß derzeit nicht, in welchen Geräten diese Sensoren eingebaut werden. Es wäre interessant zu wissen, ob der Einbau in die Batteriestromspeicher für PV-Anlagen sinnvoll und praktikabel ist und ob es Firmen gibt, die das bereits realisieren und ggf. für ihre Produkte planen.
Falls da jemand mehr darüber weiß, darf er mir gerne eine Mail an mich senden.

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