(uw) (werbung) Ich glaube, viele Feuerwehrleute lieben „Gadgets“, also kleine raffinierte technische Gegenstände, wie es im Duden heißt. So ist das s-cut, ein handliches Schneidwerkzeug zum schnellen Entkleiden von Patienten oder verunfallten Personen.
Auf der Rettmobil 2010, also vor 10 Jahren traf ich Björn Åhlén, einer der Entwickler von diesem Tool. Er führte mir das Teil vor und ich war verblüfft. Egal was, Leder, Stoff unterschiedlicher Art, das S-cut ging durch wie durch Butter 🙂
Auf der schwedischen Website kann man die Geschichte zur Entwicklung nachlesen. Björn Åhlén suchte nach einem Werkzeug, mit welchem man möglicht schnell viele Patienten im Fall einer Kontamination von gefährlichen Stoffen zu entkleiden. Mit einer Schere dauert das recht lange und bei einem scharfen Messer ist die Verletzungsgefahr für Retter und Patient sehr hoch, denke ich.
Åhlén und seine Kollegen fanden schließlich die Lösung mit dem s-cut. Eine runde, scharfe Klinge in einem Schutzgehäuse lässt sich ganz einfach durch den Stoff ziehen. Die Schneidklinge lässt sich in eine Richtung verdrehen, sollte ein Sektor stumpf geworden sein. Es gibt das s-cut in 5 verschiedenen Varianten. Ein Modell aus Kunstoff ist als Einwegartikel für den gelegentlichen Gebrauch gedacht. Fall die Klinge 10 mal verdreht wurde, muss das Werkzeug entsorgt werden. Bei den anderen Modellen, die aus Aluminium bestehen, lässt sich die Klinge austauschen. Wandhalter oder auch Holster gibt es als Zubehör.
Ein paar Jahre später bekam ich Kontakt zu Øyvind Krause Halvorsen. Er ist s-cut Botschafter in Deutschland. Von ihm bekam ich ein s-cut QE, wie die Kunstoffversion heißt für einen Test kostenlos zur Verfügung gestellt. Deswegen steht oben auch „Werbung“. Als Feuerwehrmann, besonders in einer kleinen Freiw. Feuerwehr komme ich so gut wie nicht in Verlegenheit, ein Unfallopfer entkleiden zu müssen. Von daher bat ich einen befreundeten Notarzt, das s-cut im Dienst einem Praxistest zu unterziehen.
Sein Bericht wie folgt:
Nach circa 4 Monaten im NEF-Einsatz ist es an der Zeit ein kleines Fazit über sas s-cut QE zu verfassen! An dieser Stelle vielen Dank an den Hersteller und Ulrich Wolf, die eine Überlassung zu Testzwecken ermöglichten.
Zum Werkzeug: Ergonomisch gut geformt liegt es fest & sicher in der Hand, mit Schnittschutz für die eigenen Finger und zum Patientenschutz ist eine akzidentelle Schnittverletzung quasi unmöglich. Beim Schneiden von Kleidung zeigt das Tool eindrucksvoll was es kann: extrem scharf und mit erstaunlich wenig Kraft werden selbst feste Stoffe wie Jeans oder Arbeitsschutzkleidung mit einem präzisen, quasi chirurgischen Schnitt millimetergenau aufgetrennt. Dünnere Bekleidung wie z.B. T-Shirts werden dementsprechend mühelos und quasi „kraftfrei“ durchtrennt. Auch nach mehreren Schnitten hatte ich nicht das Gefühl, dass die Klinge merklich an Schärfe / Schnittkraft verlor, sodass ich im Testzeitraum das Messer nicht weiterdrehen musste ! Durch die kompakte Baugrösse und das relativ geringe Gewicht passt das Tool an jeden Einsatzgürtel oder aber wie in meinem Fall in die linke Brusttasche der Notarztweste.
Alles in allem ein sehr brauchbares Tool für alle Retter !
Übrigens ist das s-cut kein gefährlicher Gegenstand im Sinne des Waffengesetzes und kann deswegen überall mitgeführt werden.
Ich habe noch ein paar Links zusammengestellt. Einmal die Website vom Hersteller (Swedisch) und hier noch Videos, die das Tool in Aktion zeigen: s-cut bei der Reanimation – Lederkombi (ein kleiner Wettbewerb) – Einsatz bei einem VU – und sogar Anwendungen im Reitstall
In Deutschland gibt es die verschiedenen Modell im bekannten Feuerwehrfachhandel zu kaufen oder schreibt mir eine Mail an redaktion@pvsafety.de, dann leite ich Eure Wünsche weiter.