…auf den menschlichen Körper.
Sehr kleine, elektrische Ströme steuern z.B. in unserem Körper die Muskeln und damit die Bewegungen. Auch die Herztätigkeit ist abhängig von elektrischen Impulsen. Der menschliche Körper erzeugt diesen Strom selbst.
Kommt es nun aber zu einem Stromfluß von außen durch unseren Körper, weil wir beispielsweise ein spannungsführendes Teil direkt mit der Hand berührt haben, wird der körpereigene Strom von dem wesentlich größeren Strom überlagert. Das führt u. U. zu Muskelverkrampfungen und damit sind gezielte Bewegungen nicht mehr möglich.
Damit der Strom überhaupt durch unseren Körper „fließen“ kann, muß an der Ein- und an der Austrittstelle ein so genannter Potentialunterschied sein. Also der Spannungsunterschied zwischen einen Leiter (Außenleiter) und dem zweiten Leiter (Nulleiter). Da der Nulleiter meist mit der „Erde“ verbunden ist (abhängig von der Netzform), fließt also der Strom z.B. durch unsere Hand durch den Körper über die Füße zur Erde. Würden wir mit den Händen je einen Leiter berühren, würde der Strom von einer Hand über einen Arm durch den Körper über den anderen Arm zur anderen Hand fließen.
Die schädigende Wirkung des elektrischen Stromes ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Zum einen die Höhe der elektrischen Spannung, die Einwirkdauer und die Stromstärke.
Die Stromstärke durch den menschlichen Körper hängt vom Körperwiderstand ab. Dieser Widerstand beträgt ca. 1000 Ohm von Hand zu Fuß oder von Hand zu Hand. Verschiedene Umstände, wie zum Beispiel feuchte Hände oder schlecht leitende Gummisohlen der Schuhe verändern zwar den Widerstand, aber das verhindert nicht sicher die Durchströmung des Körpers.
Zum Verständnis: Die Maßeinheit für elektr. Strom ist Ampere (Formelzeichen I), die Maßeinheit für die Spannung ist Volt (Formelzeichen U) und die Maßeinheit des Widerstandes ist Ohm (Formelzeichen R)
Mit dem Ohmschen Gesetz lässt sich recht einfach die Stromstärke ausrechnen. Die Formel lautet: I= U/R
Bei 230 Volt Spannung und 1000 Ohm Körperwiderstand ergibt sich ein Strom von 0,23 Ampere (230 mA)
Welche Wirkungen die versch. Stromstärken auf den Körper haben, zeigt die folgende Auflistung:
- ca. 1,5 mA = mit dem Finger wahrnehmbar
- 5 bis 10 mA = Loslassen des Kontaktes gerade noch möglich, Krampfgefühl in den Händen, Blutdrucksteigerung
- 10 bis 25 mA = Loslassen des Kontaktes nicht mehr selbstständig möglich
- 25 bis 30 mA = zusätzlich Herzunregelmäßigkeiten ohne Bewusstlosigkeit, noch ertragbare Stromstärke
- über 50 mA = zusätzlich Bewusstlosigkeit
- 80 bis 3000 mA = Herzkammerflimmern ab einer Einwirkdauer von über 0,3 s
- ab ca. 1 A = innere Verbrennungen und schwere Zellschäden durch Verkochung
- über 3 A = Herzstillstand, Lungenblähung
Eine weitere Wirkung des elektrischen Stromes ist die s. g. Sekundärwirkung. Hier führt z.B. die Muskelverkrampfung zum Sturz von einer Leiter und es kommt hierdurch zu Verletzungen.
Personen, die einen Elektrounfall hatten, müssen immer einem Arzt vorgestellt werden oder in eine Klinik gebracht werden, denn Folgeschäden können auch nach Stunden noch entstehen.
Quelle: BGI 8677 Elektrische Gefahren an der Einsatzstelle
Ich habe bewusst den Sachverhalt vereinfacht dargestellt und beschrieben, um auch Laien die Auswirkung des elektr. Stromes verständlich zu machen.