Ich hatte diese Woche die Gelegenheit, mir ein Elektroauto etwas näher zu betrachten. Ein Autohändler aus der Gegend führte den Mitsubishi iMiEV vor.
Eine „echtes“ Elektromobil. Mit 4 Sitzpätzen, 150 km Reichweite
und 130 km/h schnell. Kein Vergleich zu den Vehikeln, die ich bisher gesehen habe.
Aber nun zu dem, warum ich hier dazu schreibe:
Für mich als Feuerwehrmann besonders interessant, die Antriebsbatterie, die Antriebseinheit, die Ladeelektronik mit Steuerung und die Sicherheitseinrichtungen. Dazu die techn. Daten.
Die Antriebsbatterie sitzt unter dem Fahrzeug und hat eine Spannung von 330V DC, die Kapazität beträgt 16 kWh.
Es gibt noch eine weitere Batterie vorne unter der Haube. Dies ist eine herkömmliche Bleibatterie und sie versorgt alle elektrischen Verbraucher außer dem Antrieb mit Energie.
Die Antriebseinheit, ein Elektromotor, sitzt an der Hinterachse zw. den Rädern. Maximal sind 49 kW Leistung und 180 Nm möglich. Es gibt nur einen Gang und mit dem „Gaspedal“ regelt der Fahrer die Drehzahl des Motors zw. 0 und 2000 U/min und somit die Geschindigkeit.
Folgende Sicherheitsaustattung gibt es:
Fahrer-u. Beifahrerairbag, ABS, Elektr. Stabilitäts-/Traktionskontrolle und eine Sicherheitsabschaltung für die Antriebsbatterie. Denn mit 330 Volt Gleichspannung ist nicht zu spaßen! Die Abschaltung trennt direkt die elektr. Verbindung an der gekapselten LiIonen-Batterie. Soweit ist für uns als Feuerwehr keine große Gefahr vorhanden. Die Gleichspannungsleitungen zw. Batterie, Steuerelektronik und Antriebseinheit sind zudem mit auffälligen, orangen Kabelschläuchen ummantelt. Diese werden von uns nicht getrennt oder sonstwie manipuliert!
Hier ein Video, in dem eine solche HV-Leitung getrennt wird. Die Situation ist simuliert und die Sicherheitseinrichtung für den Film außer Kraft gesetzt. Toyota Prius High Voltage Cut
Beachten müssen wir allerdings die 2. Batterie vorne. Hier gehen wir genauso wie beim herkömlichen Kfz. vor.
Aufgeladen werden können die Batterien über zwei verschiedene Möglichkeiten. Zum Einen über eine „Haushaltssteckdose“ mit 230 V Wechselspannung. Die Ladezeit beträgt ca. 6 Std.Als Zweites gibt es eine Schnelllademöglichkeit über eine „Drehstromsteckdose“ (Dreiphasenwechselstrom) mit einer Ladezeit von 30 min. (80%).
Sollte unser Einsatz mal bei einem stehenden Fahrzeug, bei dem das Ladekabel angeschlossen ist, erforderlich sein, sollten wir zur Sicherheit diese Stecker ziehen.
Mein Fazit: Ein Elektroauto ist nicht „gefährlicher“ als ein normaler PKW mit konventionellem Antrieb. Und wie bei allen modernen Fahrzeugen, kommen wir um eine umfassende Erkundung nicht herum. Wir müssen nur bereit sein, uns mit neuen Technologien auseinander zu setzten.